„Ich schwöre Dir, Adolf Hitler, als Führer und Kanzler des Deutschen Reiches Treue und Tapferkeit. Wir geloben Dir und den von Dir bestimmten Vorgesetzten Gehorsam bis in den Tod. So wahr mir Gott helfe!“
Konitz, 4. Oktober 1944, Vorabend der Vereidigung.
Mit der Hilfe Gottes, des Gottes, der aus Liebe Mensch geworden ist, geboren in einem Stall am Rande der Geschichte, als Sohn jüdischer Eltern…. Mit der Hilfe Gottes soll Josef nun auf Hitler einen Eid leisten?
Josef Mayr-Nusser steht auf, unterbricht den Unteroffizier in seinen Ausführungen und bittet um die Erlaubnis sprechen zu dürfen. Nein, er kann und will diesen Eid nicht leisten.
Weil sich Josef Mayr-Nusser geweigert hat, Hitler die Treue zu schwören wird er gefangen genommen und verhört. Er stirbt, von Hunger und Krankheit gezeichnet, am 24. Februar 1945 in einem Viehwagon im Bahnhof von Erlangen.
Dieser Wagon hätte ihn ins Lager nach Dachau bringen sollen. Er war wirklich zum „Gehorsam bis in den Tod“ bereit. Nicht gegenüber Hitler, aber gegenüber seinem Gewissen als Mensch und Christ.
Dieses „Nein“ sprach er für alle anderen, damit sich die Dinge ändern.
Sein „Nein“ ist ein „Ja“ für die Wahrheit und das Leben. Eine freie, bewusste Tat von Treue und Mut.