1990 - 2017: Der Weg zur Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser

Am 8. August 1990 fand im „Haus der Familie“ am Ritten die konstituierende Sitzung des Aktionskreises für die Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser statt, bei der Dr. Peter Egger zum Postulator gewählt und anschließend von Bischof Wilhelm Egger bestätigt wurde. Diese Aufgabe hatte Egger bis 2003 inne

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1990
2003
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Ende November 2003 hat sich der Aktionskreis neu gebildet und Dr. Josef Innerhofer wurde auf Wunsch von Bischof Egger zum Postulator gewählt.

Am 24. Februar 2006 konnte der diözesane Seligsprechungsprozess eröffnet und am 19. März 2007 abgeschlossen werden. Die Dokumentation wurde daraufhin vom Postulator zur Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen nach Rom gebracht, wo zunächst der Kapuziner P. Floro Tessari, und ab Juni 2013 P. Carlo Calloni Postulator der Casua war.

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2006
2016
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Im Juli 2016 hat Bischof Ivo Muser die freudige Nachricht erhalten, dass Papst Franziskus durch seine Unterschrift bekräftigt hatte, dass Josef Mayr-Nusser am 18. März 2017 selig gesprochen werden kann.

Am 18. März 2017 fand im Bozner Dom die Seligsprechung statt. Der Gedenktag von Josef Mayr-Nusser ist der 3. Oktober, der Vortag seiner Eidesverweigerung.

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2017

Info: Der Seligsprechungsprozess

Seit frühesten Zeiten verehrt die katholische Kirche Menschen als Selige oder Heilige, die in der Nachfolge Christi den Glauben in ihrer Zeit vorbildlich gelebt haben.

Damit stellt die Kirche diese Menschen den Gläubigen als Vorbild und Richtschnur für das eigene Leben vor Augen. Der Aufnahme in das Verzeichnis der Seligen und Heiligen muss allerdings seit dem Mittelalter ein formelles Anerkennungsverfahren, ein Prozess, vorausgehen. In Untersuchungen und Zeugenbefragungen, wird im Verlauf dieses Prozesses nachgewiesen, dass die betreffende Person die drei christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe sowie weitere Grundtugenden in überdurchschnittlichem Maß gelebt hat. Falls es sich nicht um einen Märtyrer handelt, der für den Glauben gewaltsam den Tod erlitt, muss zusätzlich ein Wunder nachgewiesen werden, das auf seine Anrufung hin geschah.

Die Seligsprechung kann von einer Diözese oder einer Ordensgemeinschaft beantragt werden. Der Antragsteller, in der Regel der Diözesanbischof, holt beim Apostolischen Stuhl in Rom eine Unbedenklichkeitserklärung (lat. “nihil obstat”) ein.

Steht der Aufnahme eines Verfahren nichts entgegen, beauftragt der Antragssteller einen Postulator (lat. für Anwalt), der im ersten Teil des Prozesses auf diözesaner Ebene biographische Informationen, Schriften der betreffenden Person sowie schriftliche und mündliche Zeugnisse über sie sammeln lässt. Die Ergebnisse werden der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse in Rom zugeleitet, die von einer historischen und einer theologischen Kommission die Dokumente und Zeugenaussagen prüfen und beurteilen lässt. Ein eventuelles Wunder wird unter Einbeziehung von Medizinern in einem eigenen Prozess sowohl auf Ebene der Diözese wie auch in der römischen Kurie überprüft.

Fallen alle Untersuchungen positiv aus, richtet die Versammlung der Kardinäle und Bischöfe der Kongregation die Bitte an den Papst, die entsprechenden Dekrete über die Anerkennung des heiligmäßigen Lebens (des “heroischen Tugendgrades”) [und gegebenenfalls des Wunders] zu erlassen und zur Veröffentlichung anzuordnen. Mit dem feierlichen Seligsprechungsakt findet das Verfahren der Seligsprechung seinen Abschluss: Der Name des oder der Seligen wird in das Verzeichnis der Seligen aufgenommen. Damit ist die öffentliche kirchliche Verehrung, auch in der Feier der Liturgie, eröffnet. Nach der geltenden Ordnung bleibt die Verehrung von Seligen auf eine bestimmte Diözese, eine Ordensgemeinschaft, ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region beschränkt, während Heilige in der Regel weltweit verehrt werden.

Nach einer Entscheidung von Papst Benedikt XVI. von 2005 steht der Papst in der Regel nur noch Heiligsprechungen persönlich vor. Zu Seligsprechungen ernennt er jeweils einen Delegaten. Diese Feiern finden in der Diözese statt, die den Seligsprechungsprozess betrieben hat, oder an einem anderen geeigneten Ort.

Wanderausstellung

Es gibt zwei identische Ausstellungen mit 10 Rollups, die über das Leben und die Aktualität von Josef Mayr-Nusser informieren.

Hier erhalten Sie zusätzliche Informationen zur Ausstellung.

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