Tirol war immer schon ein mehrsprachiges Land. Aber auch hier, so wie in ganz Europa, entstehen im 19. Jh. nationalistische Strömungen.

Die Auswüchse des Nationalismus sind die Hauptgründe für das Entstehen des 1. und 2. Weltkrieges.

Zeitgleich mit den Nationalismen entsteht rassistisches Gedankengut, vor allem in Form des Antisemitismus. Josef Mayr-Nusser warnt am Tag der Erscheinung des „Manifest der Rasse“ in Italien vor den Gefahren des Rassismus. Gefahren, die immer noch nicht verschwunden sind.

„Heute spricht jeder von Volksgemeinschaft, der alles andere untergeordnet werden müsse.

Werte wie Blut und Boden, die innerhalb der ihnen vom Schöpfer gezogenen Grenzen zweifellos eine große Bedeutung haben, werden absolut gesetzt, und das kulturelle Leben ganzer Völker wird auf eine unsichere Grundlage gestellt, wie es die Rassenfrage immer noch ist. Der Einzelne wird ausschließlich nur mehr als Glied am Volkskörper gewertet.“

(Ansprache bei der 6. Sitzung der Verbandsleitung des Jungmänner-Verbandes, Bozen, 15.7.1938)

Josef Mayr-Nusser

Anregungen für heute:

Woher kommen meine Vorurteile gegenüber anderen Kulturen?

Was unternehme ich, um Sprache und Kultur des anderen zu lernen?

Was kann in meinem eigenen Leben "Einheit in Vielfalt" bedeuten?

„Am Tag des Herrn wird es geschehen: Der Berg des Hauses des Herrn steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Nationen. Viele Völker gehen und sagen: Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er unterweise uns in seinen Wegen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion zieht Weisung aus und das Wort des Herrn von Jerusalem. Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden Sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.“                                        

Jes 2,2-4

Begriffserklärungen

Nationalismus - Link 

Rassismus - Link

Lehramtliche Texte

Offener Brief von Diözesanbischof Ivo Muser zur Flüchtlingsfrage, 29/06/15:

„Als Bischof möchte ich alle bitten, mutig und kreativ nach Antworten zu suchen und konkrete Initiativen zu ergreifen. Von meiner Seite und von Seiten der diözesanen Institutionen dürfen Sie dabei, wo immer möglich, die nötige Hilfestellung erwarten. Unsere Verbundenheit in Christus soll darin zum Ausdruck kommen, dass wir dort gemeinsam Hand anlegen, wo Menschen unsere Hilfe brauchen.“


Botschaft von Papst Franziskus zum 103. Welttag des Migranten und Flüchtlings vom 15. Januar 2017:

„…Darum liegt es mir anlässlich des diesjährigen Welttags des Migranten und des Flüchtlings am Herzen, auf die Wirklichkeit der minderjährigen Migranten – besonders auf die, welche ganz allein unterwegs sind – aufmerksam zu machen und alle aufzurufen, sich um diese Kinder zu kümmern, die dreifach schutzlos sind: weil sie minderjährig, weil sie fremd und weil sie wehrlos sind, wenn sie aus verschiedenen Gründen gezwungen sind, fern von ihrer Heimat und getrennt von der Liebe in der Familie zu leben…“


Nostra aetate”: Die Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen (II. Vaticanum):

„Alle Völker sind eine einzige Gemeinschaft, sie haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen lies; auch haben sie Gott als ein und dasselbe Ziel.“

Artikel und Links

Zugehörigkeit der Anderen. Kulturtheologische Reflexionen im Kontext der Migration - Link

Die Geschichte Südtirols zwischen 1918-1945: Dokumentationszentrum Siegesdenkmal - Link

Fremde Kulturen kennenlernen mit dem Pilgerbüro der Diözese Bozen-Brixen - Link

Mein persönlicher Einsatz: Freiwilligenbörse der Caritas - Link

Wanderausstellung

Es gibt zwei identische Ausstellungen mit 10 Rollups, die über das Leben und die Aktualität von Josef Mayr-Nusser informieren.

Hier erhalten Sie zusätzliche Informationen zur Ausstellung.

Sie wünschen einen Vortrag oder eine Lesung über Josef Mayr-Nusser?

Hier geht es zu den Angeboten des Katholischen Bildungswerkes